der alltaegliche wahnsinn in der noris

"die welt ist voll von irrsinnigen situationen und wahnwitzigen geschichten - man muß sie nur entdecken" ein wahrhaft philosophischer ansatz, dem man durch genaue beobachtung und eine gewisse arroganz leicht näherkommen kann.

Dienstag, September 05, 2006

dienstleistungsgesellschaft, quo vadis?

sowas - da bin ich schon mal weit vor meiner üblichen zeit wach und denke mir ich tu mal was gutes und hol frische semmeln vom bäcker. mit einem für eine solche zeit unüblichen grinsen im gesicht trete ich - noch gut gelaunt - durch die offene(!) eingangs-tür des bäckers, der am nähesten an meinem bett angesiedelt ist. ein fröhliches "guten morgen" flötend und voller hungriger erwartung am tresen stehend, warte ich auf eine der beiden 'bäggereifachvergäuferinnen'. die beiden, die dort arbeiten erinnern mich irgendwie an die weibliche ausgabe von 'pat und patachon', falls die noch jemand kennen sollte (dick und doof is eher unpassend, die beiden sind beide nich sonderlich helle) und eine kreuzung mit nem einwandfreien 'reinhard mey'-klischee (nickebrille, kurzhaarfrisur).

die kleinere von beiden begrüßt mich also mit "ja wie jetz...?". heißt wohl in ihrer welt "hallo, schön, dass sie bei uns einkaufen". oder doch nicht? geht nämlich weiter mit "wir haben aber noch nicht offen!!! (keif)". irgendwie denk ich mir "dann leck mich doch...", sage aber "bekomme ich wohl noch nix?". während ich mich umdrehe, um zu nem anständigen bäcker zu verschwinden, frotzelt's hinter mir "nein, geht schon, was soll's denn sein?". hier habe ich wirklich den eindruck, willkommen zu sein und untertänigsten dank spenden zu dürfen. in ihrer göttlichen gnade gibt mir patachon doch wirklich meine so unverschämt geforderten semmeln und nimmt zum glück auch mein geld entgegen, das ich schamhaft noch ein bißchen säubere, bevor ich es ihr gebe.

hach, es ist ja schön in deutschland - unsere berge, unsere seen, unsere grünen, blühenden landschaften - und natürlich unsere bäckereifachverkäuferinnen!

so, und ich geh jetz zum metzger, ich spüre eine geschichte auf mich warten...