der alltaegliche wahnsinn in der noris

"die welt ist voll von irrsinnigen situationen und wahnwitzigen geschichten - man muß sie nur entdecken" ein wahrhaft philosophischer ansatz, dem man durch genaue beobachtung und eine gewisse arroganz leicht näherkommen kann.

Sonntag, Juli 24, 2011

krapfen in der stadt

gleich zu beginn - ich bin erschüttert! da klicke ich mich aus aktuellem anlass mal ein bißchen durch eine der zahlreichen wie auch überflüssigen partybilder-seiten. und verdammt, meine vorurteile über das ganze zeug sind durchaus berechtigt.

untalentierte fotografen, deren auschließliche befähigung darin liegt, sich als einzige für diesen scheiss-job gemeldet zu haben, treffen auf uninteressante gesichtskrapfen, die meistens schon so hackestramm sind, dass sie sich halt leider nicht mehr wehren können. gegen die spacken hinter den kameras.

das nürnberg party-volk setzt sich aber halt auch immer aus den gleichen typen zusammen. voll seltsam. es gab ne zeit, da sind die wildesten und unterschiedlichsten gestalten zusammen unterwegs gewesen. aber vermutlich gibt es wie auch im job immer mehr leute die nur eine einzige sache können. und nicht nebenraus. fachidioten halt. nicht meine baustelle und so. spezialisierung en gros.

darf man dann die uniformen, karo-behemdet und behosten stadtaffen unter umständen als partyidioten bezeichnen? egal, mach's einfach. die werden's eh nicht raffen. die sind viel zu beschäftigt, mit verenkten fingern und rausgestreckter zunge in die linse eines aufmerksamkeitsjunkies zu grinsen. und dann wieder party machen. diverse cocktails wegpressen. inklusive des restlichen verstandes. danach schnell noch den hauptschulabschluss vergessen und rein ins leben als tellerwäscher, gebäudereiniger, mediamarkt-verkäufer oder party-fotograf.

schöne neue welt. ich such dann mal nach meinen karten für's opernhaus.

Mittwoch, Mai 11, 2011

und siehe, es ward chaos

machen wir uns nichts vor - die welt ist chaos. immer. und überall. und jeder versucht nur ein wenig struktur in dieses gebilde zu bekommen. erfolglos.

meistens jedenfalls. manchmal klappt's. aber nur dort, wo man selbst den größten einfluss geltend machen kann. zuhause.

aber irgendwie nicht an dem ort, an dem ich momentan die meiste zeit verbringe. nicht immer läuft alles so wie es einem spaß macht. nichts geht voran, nichts lässt sich planen, alle scheinen nur dazu da zu sein, mich von irgendwelchen planungen abzubringen.

nicht, dass die nervbacken in den eigenen reihen reichen würden. jetz gehen einem auch noch die arschnasen aus anderen firmen auf die nüsse.

dass mich monetäre prozesse - sprich verspätet bezahlte rechnungen - nicht sonderlich interessieren, dürfte einen nicht wundern. ich technik, du zahlen.

aber dass ich jetzt auch noch mitreingezogen und schief aus dem hintergrund bei einem supportgespräch vom vermutlich zuständigen backoffice-heichtel angelullt werde, finde ich nicht mehr lustig.

schwer zu sagen, was dieser mann für einen hintergrund hat, aber er sollte einfach seine dumme fresse geschlossen halten, wenn die jungs, von denen jeder für sich mehr grips unter der mütze hat als er und seine gesamte familie, miteinander reden und versuchen probleme zu lösen.

als vertriebsschlampe mag er taugen, als unterstützung nicht. was er damit bezweckt, dass er sich ungefragt einmischt? keine ahnung. davon werden die rechnungen auch nicht schneller bezahlt.

der mann soll einfach weiter seinen daumen in den hintern stecken und die wichtigen leutz ihren job machen lassen.

ich warte auf den umstieg. bis dahin bastel ich weiter mit klebeband und draht an meinem trabbi und träume vom ferrari.

gute nacht!

Sonntag, April 10, 2011

nuernberger haiku (7)

vögel pfeifen laut
frühling ins land gebrochen
blüten wie kotze

Donnerstag, März 17, 2011

oRDNUNG mUsS sEiN

Anrufer: "Meine E-Mail-Signatur stimmt nicht!"
Ich: "Was is denn damit?"
Anrufer: "Da ist was falsch geschrieben..."
Ich: "Was denn?"
Anrufer: "das 'o' in 'Backoffice' muss groß sein!"
*klack* m(

Donnerstag, März 10, 2011

schnur - heftklammer - papier - beutel - tee

langsam glaub ich echt, dass in meiner firma ausschließlich psychopathen arbeiten. jeder auf seine weise. mal öffentlich feststellbar, mal nur schwer unterdrückt, mal kaum merklich.

zur letzteren kategorie zählt wohl auch der kollege, der meint, tee-beutel in korrekter weise dem dualen system zuzuführen müssen.

fundstück heute morgen: ein teebeutel ohne anhängsel im restmüll, schnur und tee-etikett (teekanne früchtetee) im gelben sack.

lange kann es nicht mehr dauern, bis wir den schon vor jahrezehnten von otto walkes propagierten zustand der komplett-aufspaltung in allerkleinste bestandteile ereicht haben.

alles öko - los geht's!

Freitag, Februar 11, 2011

nuernberger haiku (6)

frühling fast greifbar
sonne strahlt immer länger
nase läuft trotzdem

Sonntag, Februar 06, 2011

hohe schule

shoppen beim discounter um die ecke. gleich zu beginn fällt mir ne frau mit kompletter ski-montur auf. nur die brille fehlt.

draußen hat es seit langem mal wieder frühlingshafte temperaturen. sei's drum, irgendwo is immer schnee.

es dauert nicht lange, bis mir der eindeutige rest der familie über den weg läuft. wie schon beinahe zu erwarten, ebenfalls in ski-klamotten.

jeweils tief den achtzigern verpflichtet. der etwa achtjährige sohn weitgehend in schwarz, der vater ebenfalls. der aber unterbricht die farblosigkeit derbst mit herrlich hellneonrosa socken, die durch die hochwassertauglichkeit seiner hose gründlich hervorgehoben werden.

assoziationen tun sich auf, deren aussprache man sich aber verkneift.

wenn man nicht der hyperaktive sohn der familie ist. der rennt nämlich wirbelnd durch den laden, immer das wort "oberclown" auf den lippen. "oberclown" hier, "oberclown" da, "oberclown" links, "oberclown" rechts.

und ich frage mich die ganze zeit, ob das kind so genial ist, die wahrheit in seinem kindlichen wahnsinn zu verbergen. und der vater so unbedarft, dass er es nicht mitbekommt, wenn eigentlich er gemeint ist.

wie auch immer. der wahnsinn liegt wie üblich auf der strasse. man muss ihn nur finden und aufheben.

und dafür gehe ich gern mal in die knie.