faszinosum mimose

bezeichnend für dieses zarte pflänzchen, das wohl jeden schon mal als kleines kind begeistert hat, ist dass sie auf zarteste berührungen ebenso wie auf schnelle temperaturwechsel mit dem einrollen oder zurückziehen ihrer feinen blätter reagiert.

interessantes stückchen flora also, das auf störende einflüsse so empfindlich reagiert, dass die gesamte umwelt staunend notiz davon nimmt.

noch interessanter allerdings ist die tatsache, dass zwar unentwegt dem universum manch geheimnis entrissen und geklärt wird, tagtäglich jedoch wahre wolkenbrüche an neuen unverständlichkeiten auf uns einprasseln.

so auch die frage, warum menschen, die kaltblütig und aus überzeugung an sich unschuldige wesen ins jenseits pusten können, auf nebensächlichen unflat reagieren wie eine erschreckte schildkröte oder halt eben ein exemplar der mimosa pudica. mentale stärke entbehrend nur austeilen zu wollen, haut halt leider offensichtlich nicht immer hin.

eine erklärung für die eine oder andere psychologische besonderheit meiner umwelt vermag ich nicht endgültig zu finden. aber vermutungen kann ich anstellen wie ein wilder. ob also tatsächlich nur ein wort der auslöser für alberne schildkröteleien sein kann, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

noli me tangere - ich mag's euch kaum sagen, aber tangieren wird's mich fürderhin nur noch peripher.

horrido!