wo sind all die metzgerssöhne?

erinnert ihr euch? als ihr klein wart und für eure mutter oder großmutter ab und zu mal besorgungen beim metzger machen musstet. gab's da nicht immer mindestens einen metzgersgesellen, der einem dickbackig, mit fleckig-geröteten wangen entgegengrinste? der, um dieses traumbild einer landmetzgerei vollständig zu machen, auch noch wider allen anstrengungen von mutter natur die pupertät irgendwie übersprungen zu haben schien. hat er euch nicht auch immer ein leicht verwundertes schmunzeln abgerungen, als er euch mit sopranistischem feingefühl entgegenfistelte "was darf's denn sein?"?

warum nun umfängt mich wehmut, wenn ich heutzutage in meiner mittagspause von hunger getrieben ins nahe gelegene einkaufszentrum wandere, um mir bei einem der dort ansässigen metzger einen, wenn schon nicht kalorien- so doch wenigstens geschmacksarmen kleinimbiss zu besorgen?

vermisse ich sie, die metzgerssöhne? wo sind die inzestuös geformten sympathieträger ganzer generationen geblieben? warum nur muß ich mich mit schlecht blondierten bwl-studentinnen rumschlagen, die einem nicht mal den unterschied zwischen schinken und salami erklären können? nen schlechten tag hat jeder mal, aber diese komplett überforderten, personifizierten unhöflichkeiten scheinen schlechte laune zu ihrem erbärmlichen berufsethos gemacht zu haben.

ich fordere hiermit: lieber eltern-metzger, seid fruchtbar und mehret euch, auf dass wir in zukunft bald wieder mit einem dieser liebenswerten mopsgesichten, nervös gefleckten gesellen hinter der wurst- und fleischtheke rechnen können.

und wenn ihr so jemanden noch habt in eurer metzgerei, dann seid nett und lobt ihn, nicht dass auch er bald durch eine dieser gesichtlosen paris-hilton-kreaturen ersetzt wird!